Nach dem Tod des Vaters am 25.Juli 1826 zog Annette mit ihrer Schwester Jenny und Mutter Therese im September 1826 ins Rüschhaus. Sie wohnt dort bis September 1846.
Haus Rüschhaus ist ein bedeutendes Kulturdenkmal im Stadtteil Nienberge in Münster, das sowohl architektonisch als auch literarisch eine herausragende Rolle spielt. Es wurde zwischen 1745 und 1748 von dem westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun als Sommersitz erbaut. Schlaun vereinte dabei die Merkmale eines münsterländischen Bauernhofs mit der repräsentativen Architektur eines französischen Herrensitzes, wodurch eine einzigartige Synthese entstand.
Historische Bedeutung
Das Anwesen wurde 1825 von Clemens August von Droste-Hülshoff, dem Vater der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, erworben. Nach dessen Tod zog Annette 1826 zusammen mit ihrer Mutter und Schwester Jenny in das Rüschhaus ein und lebte dort bis 1846. Während dieser Zeit schrieb sie einige ihrer bekanntesten Werke, darunter Die Judenbuche und Teile des Gedichtszyklus Das Geistliche Jahr. Ihr Arbeitszimmer, das sie liebevoll „Schneckenhäuschen“ nannte, war ihr Rückzugsort für kreatives Arbeiten.
Architektur und Gartenanlage
Das Haupthaus und die Nebengebäude bilden eine dreiflügelige Anlage, die durch einen Wassergraben (Gräfte) umschlossen wird. Der Garten wurde ursprünglich von Schlaun entworfen und 1983 nach seinen Plänen als barocke Gartenanlage wiederhergestellt. Die symmetrisch gestaltete Kombination aus Nutz- und Ziergarten spiegelt den Stil des 18. Jahrhunderts wider.
Haus Rüschhaus
Am Rüschhaus 81
D-48161 Münster
Tel. : 02534 - 1052
http://www.burg-huelshoff.de/besuch/haus-rueschhaus